2009.06.01-05 - Ag. Serafim (GR) - Meteora (GR)

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01.06.2009
Heisse Schwefelquelle bei Loutra Thermopilon. Griechenland

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01.06.2009
Abendstimmung im Hügelland von Domokos. Griechenland0

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02.06.2009
Morgendunst über der Agrarlandschaft bei Domokos. Griechenland

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02.06.2009
Lichtstimmung der Landschaft westlich von Domokos. Griechenland

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02.06.2009
Fettes Männchen einer Saga-Larve bei Loutra Kaitsis. Griechenland

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02.06.2009
In Karditsa treffen wir zwei freundliche Griechen. Als wir ihnen unser Vorhaben erläutern, meint Costas dazu entsetzt; 'Spinnst du...!'. Griechenland

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03.06.2009
Unglaubliche Lichtstimmungen am Morgen vor Meteora. Griechenland

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03.06.2009
Blick auf Kalambaka mit den Meteora Felsenklöstern am Horizont im Morgenlicht. Griechenland

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03.06.2009
Höhlenklausen in luftiger Höhe in den Felsen bei Kalambaka. Griechenland

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04.06.2009
Felsformationen bei Kalambaka, die ab dem 9. Jahrhundert von Mönchen als Ort der Einsamkeit aufgesucht wurden. Griechenland

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04.06.2009
Die Klostertauglichkeit ist nicht natürlicherweise gegeben, da muss schon mit viel Stoff nachgeholfen werden. Griechenland

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05.06.2009
Meteora-Felsenkloster Agios Nikolaos Anapafsas. Griechenland

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05.06.2009
Landschaft bei Meteora mit den Köstern Varalam im Vordergrund und Roussanou im Hintergrund. Griechenland

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05.06.2009
Meteora-Kloster Roussanou im Abendlicht. Griechenland

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05.06.2009
Auf dem Campingplatz in Kastraki treffen wir Bernhard aus Linz, der mit seiner Monster-BMW in zwei Jahren nach Indien fahren will. Zusammen verbringen wir wunderbare Abende mit Kochen, Austauschen von Erfahrungen und technischen Details. Griechenland

  • 01.06.2009 - Tagesstrecke: 92.04 Km
  • 02.06.2009 - Tagesstrecke: 103.51 Km
  • 03.06.2009 - Tagesstrecke: 17.41 Km
  • 04.06.2009 - Tagesstrecke: 16.73 Km
  • 05.06.2009 - Tagesstrecke: 15.73 Km
  • Total: 3'663.35 Km

Unser Problem, an der Küste gibt es nur die Autobahn, die wir aber auf jeden Fall meiden wollen. Obwohl uns alle Griechen versichern, dass man mit dem Fahrrad sehr gut auf dem Pannenstreifen fahren kann. Also suchen wir einen Weg zwischen Plantagenwäldern und Getreidefeldern hindurch und landen dabei immer wieder an den Auffahrten zur Autobahn. Doch finden wir stets einen staubigen Schleichweg der weiter führt. In Loutra Thermopilon stossen wir auf eine heisse Schwefelquelle, die sich schon von weitem durch ihre besondere Duftnote ankündigt. Vor Ort sitzen einige Herren in der um die 40°C heissen Brühe. Auch sie meinen, wenn wir schon hier sind, müssten wir unbedingt nach Meteora zu den Felsenklöster fahren. Eigentlich wollen wir aber direkt nach Norden und den Umweg zu den Klöstern auf ein anderes Mal verschieben. Da alle derart schwärmen und wir voraussichtlich so oder so ein paar Tage zu warten haben, bis unsere Ersatzteile für das Pino in Thessaloniki eintreffen, entscheiden wir uns doch für den Pilgerpfad nach Meteora.
Ausser den für Griechenland üblichen historischen Steinbergen hat die Strecke dorthin nicht viel zu bieten. Es ist Ebene und die werden immer ausgiebig bewirtschaftet. In der Stadt Lamia finden wir einen ordentlichen Fahrradladen und erkundigen uns nach einer neuen Scheibe für die vordere Bremse, doch diese Grösse kann der Händler nicht bieten und verweist uns nach Thessaloniki. Wir versuchen ihn noch über die Passstrasse am Olympos, dem höchsten Berg Griechenlands, zu befragen. Doch so wie seine Antworten ausfallen, scheint er eher selten auf einem Fahrrad zu sitzen. Immerhin wir haben jetzt einen Tipp, wo wir ein Fahrradgeschäft in Thessaloniki finden können. Die Stadt Lamia liegt direkt am Bergfuss und ist dementsprechend steil. Im Zentrum finden wir eine hübsche Gelateria, der ich natürlich nicht widerstehen kann, auch wenn die Preise... - naja! Wir kommen etwas ins Gespräch mit dem jungen Chef, der ständig alles an seine Kumpels übersetzen muss. Schliesslich erklärt er, dass sie beim besten Willen nicht verstehen können, wie man mit dem Fahrrad und für eine so lange Zeit reisen könne. Das Gute dabei, unsere reichlich teuren Eisbecher gehen zu Lasten des Hauses. Nach der Sparrunde können wir getrost auch noch eine Bremsscheibe zu all den anderen Ersatzteilen zuhause bestellen.
Mit kaltem und gespanntem Bauch rollen wir den nächsten Berg hinauf, der von unten so klein aus sah und nun einfach nicht mehr enden will. Auf der anderen Seite gelangen wir auf eine Hochebene, die ebenfalls intensiv bewirtschaftet wird und uns die Suche nach einem Nachtlager erschwert. Plötzlich taucht eine grosse, gefasste und mit Spielplatz ausgestatte Quelle am Strassenrand auf. Kurzerhand fragen wir beim nächstgelegenen Haus, ob wir dort 'skini' dürfen und schon haben wir eine perfekte Unterkunft mit reichlich frischem und kaltem Wasser. Morgens hängt leichter Dunst über der Ebene und zaubert in der Morgensonne für Griechenland ungewöhnliche Lichtstimmungen. Die vorüber ziehenden Wolkenfelder bringen zwar den einen oder anderen Regentropfen mit sich, zeichnen die Landschaft aber auch mit traumhaften Licht- und Schattenfeldern. Irgendwann ist fertig mit der schönen hügeligen Ziegenlandschaft und wir sind in der Stadt Karditsa zurück in der Zivilisation. Gemütlich sitzen wir bei einem kalten griechischen Frappe, da ruft plötzlich ein Herr von der anderen Seite des Kaffees 'sprechen du deutsch?' . Irgendwann kommt natürlich die Frage nach unserem Vorhaben, das wir kurz erklären. 'Alles mit Fahrrad?', 'ja, natürlich!' rufen wir rüber, da entfährt Costas ein 'spinnst du...!', das einerseits derart authentisch andererseits für uns völlig überraschend über all die Tische zu uns herüber schallt, dass wir schlicht laut loslachen müssen. So kommen wir ins Gespräch mit Costas und seinem Kollegen und erfahren einiges über die Region. Auch ihn fragen wir, wie das mit dem Fahrrad auf der Autobahn ist. Seine Antwort ist schon etwas differenzierter, denn er meint, so lange nichts passiert, sehe die Polizei auch nichts. Er gibt uns seine Telefonnummer, für den Fall, dass wir mal Probleme kriegen sollten.
Auf kleinen Strassen nähern wir uns Meteora. Einige Kilometer vor der Stadt Kalambaka, die zu Füssen der bizarren Felsformation liegt, finden wir auf einem Hügel eine der besten Übernachtungsstellen mit 360° Rundumblick auf die Meteora-Felsen. Wir stellen den Wecker besonders früh, um die Morgensonne bei dieser Landschaft nicht zu verpassen. Doch was sich da morgens abspielt, ist einmalig. Über den Gebirgen im Süden schütten sich dunkle Regenwolken aus, die einen Regenbogen im ersten Morgenlicht entstehen lassen. In so einer Situation kommt echte Hektik auf, wo nur soll man die Linse hin richten, denn gewiss ist nur, diese Situation wird nur von kurzer Dauer sein. Gegen Mittag trudeln wir auf dem Campingplatz ein und besuchen die nahe gelegenen Klöster. Über schwindelerregenden Abgründen haben die Mönche hier nach Einsamkeit gesucht. Um an solchen Stellen zu hausen, oder zu bauen, mussten die Mönche echte Gewissheit haben, dass ihr Leben in den Händen höherer Gewalt liegt, denn Kletterausrüstung gab es bestimmt nicht.
Mit gebührendem Abstand haben wir unser Zelt neben einer interessanten Touren-BMW aufgebaut - man weiss ja nie, was das für Kerle sind. Irgendwann taucht er auf; 'Achja, da hätten wir auch näher rücken können, der sieht recht freundlich aus!'. Gemeinsam verbringen wir gemütliche Abende in der Küche bei ordentlichen Räubergeschichten und selbstgebranntem Grappa aus der Pet-Flasche, den Bernhard aus Albanien mitbrachte. Bernhard aus Linz möchte innerhalb von zwei Jahren mit dem Motorrad nach Indien reisen. Seine Pläne inspirieren uns und wir spielen mit dem Gedanken das halbe Jahr vielleicht doch etwas zu verlängern. Nein, natürlich nicht!

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    Die Verabschiedung vom Xeni-Camping zieht sich in die Länge, alle wollen noch einmal wissen, wohin nun die Reise geht und natürlich auch ein Foto machen. Schliesslich ist es schon wieder unausstehlich heiss, bis wir losziehen können. Vor der ersten Steigung steht ein Schild mit der verlockenden Aufschrift 'Natural road', na, wenn das nichts für uns ist.

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    2009.06.06-14 - Meteora (GR) - Thessaloniki (GR)

    Nach unserer Rechnung sollten wir nun gemütlich nach Thessaloniki fahren können, bis auch das Paket mit allen Pino-Ersatzteilen aus der Schweiz eintrifft. Also verabschieden wir uns von Bernhard, der seine Sachen ebenfalls zusammenpackt und in die entgegengesetzte Himmelsrichtung weiterzieht. Doch ehe wir den Campingplatz verlassen können, wollen noch ein paar Leute vorangekündigte Fotos von uns machen.