2009.07.23-26 - Braşov (RO) - Vatra Dornei (RO)

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23.07.2009
Malerische Kirche in Băile Tuşnad. Rumänien

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24.07.2009
Rumänische 'Ziganis' unterwegs bei Gheorgheni. Rumänien

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24.07.2009
Rumänische Stassenschilder lassen selten Wünsche offen. Sogar die Strassennummer steht immer auf jedem Schild. Rumänien

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24.07.2009
Karpatenidylle auf der Passstrasse Richtung Lacul Roşu. Rumänien

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24.07.2009
Karpatenidylle auf der Passstrasse Richtung Lacul Roşu. Rumänien

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24.07.2009
Warzenbeisser (Decticus verrucivorus) bei der Eiablage auf dem Pasul Pângăraţi. Rumänien

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24.07.2009
Es herrscht absoluter Hochbetrieb am Lacul Roşu. Rumänien

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24.07.2009
Der 'eigentlich' Rote See (Lacul Roşu) oder Mördersee ohne Touristen. Rumänien

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24.07.2009
Heitere Runde am Abend auf dem Campingplatz beim Roten See. Rumänien

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25.07.2009
Das Tal verengt sich zur spektakulären Bicaz-Schlucht. Rumänien

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25.07.2009
Senkrechte Felswände auf beiden Seiten der Bicaz-Schlucht. Rumänien

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25.07.2009
Wo es in der Bicaz-Schlucht ein wenig Platz gibt, werden Souveniers angeboten. Rumänien

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25.07.2009
Wo kein Sonnenstrahl mehr hingelangt. Bicaz-Schlucht. Rumänien

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25.07.2009
Brücke über den Fluss Bistriţa bei Poiana Largului. Rumänien

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26.07.2009
Mündungsbereich des Flusses Bistriţa bei Poiana Largului im Morgenlicht. Rumänien

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26.07.2009
Kleines Dorf, riesen Kirche in Frumosu. Rumänien

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26.07.2009
Sonntägliches Fussballspiel vor traumhafter Kulisse in Crucea. Rumänien

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26.07.2009
Ländliche Idylle mit typischer Hängebrücke über den Fluss. Rumänien

  • 23.07.2009 - Tagesstrecke: 118.90 Km
  • 24.07.2009 - Tagesstrecke: 92.54 Km
  • 25.07.2009 - Tagesstrecke: 86.95 Km
  • 26.07.2009 - Tagesstrecke: 76.34 Km
  • Total: 6'090.04 Km

Von Braşov nordwärts gilt es erst wieder eine Ebene zu durchqueren, bevor wir wieder zurück in die Karpatenhügel kommen. Wir sind hier definitiv im Land der Klöster und Kirchen angekommen. Beinahe jedes Dorf, sei es auch noch so klein, verfügt über mindestens eine riesen Kirche, in der wohl die gesamte Gemeinde mehrfach platz findet. Und noch was macht und stutzig. Plötzlich sind Ortschaften auf ungarisch angeschrieben und der Verkehr auf den Strassen stammt ebenfalls hauptsächlich aus Ungarn. Wie wir abends bei einem Gläschen Selbstgebranntem aufgeklärt werden, haben wir uns nicht verfahren, nein, wir sind nach dem deutschen Teil nur in den ungarischen Teil Transsylvaniens gefahren.

Endlich erreichen wir Gheorgheni und können auf kleinere Strassen einbiegen, die uns sogleich den Berg Richtung Roten See (Lacul Roşu) hinauf führen. Es geht zügig hinauf auf knapp 1260m ü. M., von wo wir gespannt ein paar Kilometer hinunter zum ominösen 'Mördersee' oder eben Roten See rollen. Wir glauben erst am falschen See zu sein, denn dieser hier ist so überhaupt kein bisschen rot. Wie wir später auf dem nahe gelegenen Campingplatz erfahren, war die namengebende rote Farbe lediglich nach der Entstehung des noch jungen Sees zu sehen. 1838 stürzte ein Fels mit eisenhaltiger Tonerde in den Fluss Bicaz und flutete ein Waldstück, von dem noch heute Reste aus dem Wasser ragen und die dem See den Beinamen 'Mördersee' verliehen.

Auf dem spartanischen Campingplatz am nördlichen Ende des Sees treffen wir Marius mit Frau und Freunden und landen prompt wieder unter sehr freundlichen Gastgebern. Sie essen sehr einfach zu Abend, bitten uns aber sogleich zu Tisch. Vor allem müssen wir von ihrem Selbsgebrannten kosten, was wir inzwischen nicht ungerne tun, denn diese sind eigentlich immer lecker. Der heute ist ausgesprochen hochprozentig. Für die Frauen haben sie einen selbstgebrannten Likör dabei, der mir eigentlich noch besser schmeckte. Die Verständigung ist zwar nicht immer ganz einfach, der Kollege von Marius spricht aber ein wenig englisch, das im Laufe des Abends und mit jedem Glas Bier besser wird. Es ist höchst spannend ihren Ausführungen über die rumänische Politik, die Gesellschaft und das Land zu folgen. Auch erzählen sie ein wenig über die Zeiten unter der Ceauşescu-Diktatur, der erst 1990 in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und erschossen wurde.

Vom ursprünglich 'Roten See' geht es hinunter in die wirklich spektakuläre Bicaz-Schlucht. Stellenweise schiessen beidseitig Felswände 300m senkrecht in die Höhe. An anderen Stellen ziehen wir reflexartig den Kopf ein, da sich der Fels über die Strasse zu biegen scheint, oder ein niederer Durchgang herausgebrochen wurde. Glücklicherweise sind wir früh unterwegs und kommen so etwas um den ganzen Touristenrummel herum. Wo immer sich ein kleines Fleckchen Boden auftut, hat sich ein Souvenierverkäufer mit seinem Stand eingenistet. Über die Stadt Bicaz fahren wir an den grössten Stausee Rumäniens, den Lacul Izvorul Muntelui. Alleine die 127m hohe Staumauer ringt anscheinend jedem Rumänen einen Stopp ab, so dass ein paar Polizisten lässig den Schlagstock schwingend das Durcheinander organisieren. Das gesamte Gebiet um den See herum entpuppt sich als ziemliche Touristenhochburg, wobei es sich eigentlich ausschliesslich um rumänische Touristen handelt.

Wieder einmal haben wir uns auf eine schöne ebene Fahrt entlang des Sees à la Kotor-Bucht gefreut, doch die Strasse führt zu unserem Erstaunen und Leidwesen ununterbrochen durch die Hügel. Am Ende des Sees haben wir auf einer Karte einen Campingplatz eingezeichnet gesehen und hoffen, dass dieser nicht nur über schweine kaltes Wasser verfügt. Doch in Poiona Largului finden wir davon keine Spur. Die Leute verweisen uns lediglich unter die Brücke, wo sich bereits eine Roma-Familie mit ihrem Pferdefuhrwerk nieder gelassen hat. Eine richtige Dusche wäre aber schon nicht schlecht. Also fragen wir in einer Pension nach, wo uns eine mürrische Lady abblitzen lässt und meint, sie hätte keinen Platz für so ein langes Fahrrad. Den Abstellplatz für das Pino haben wir aber eigentlich schon ausgespäht und versuchen es noch mit einer anderen Person, die sich als Übersetzerin betätigt. Doch nichts da, die hinter dem Tresen staucht unsere Übersetzerin noch zusammen - sie hat einfach keinen Bock! Wir können es noch gar nicht fassen und lachen über die Dame, dann gehen wir halt zu Konkurrenz. Der Chef dort kommt höchst persönlich und erklärt uns, dass dieses Gefährt zu gross sei und wir damit bei ihnen leider nicht unterkommen. Unglaublich, normalerweise verläuft das eher anders rum. Die Leute sind fasziniert vom Fahrrad und finden immerein passendes Eckchen. Und hier gleich zwei Mal mit demselben Argument, als hätten sie sich abgesprochen. Also fahren wir halt weiter. Einige Kilometer nordwärts treffen wir auf eine zitronen-gelbe Pension, die erstens günstiger und zweitens auch noch viel hübscher ist.
Die Strecke nach Vatra Dornei ist die absolut perfekte Radfahrerroute. Die Strasse führt gemütlich entlang des Flusses Bistriţa durch viele kleine und kleinste Dörfer, schlängelt sich durch das Tal zwischen den sanften Karpatenhügeln. Immer wenn wir das Gefühl haben, dass es da vorne über einen Berg gehen muss, biegen wir um die nächste Kurve, worauf sich das Tal erneut öffnet.

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