2009.05.05-08 - Dubrovnik (HR) - Virpazar (MNE)

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05.05.2009
Blick auf die Bucht von Kotor mit den kleinen Kircheninseln (oberhalb der Easybiker-Fahne). Montenegro

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05.05.2009
Schmuckes Dörfchen Perast in der Bucht von Kotor. Montenegro

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06.05.2009
Blick von der Stadtmauer auf Kotor und die Bucht. Montenegro

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06.05.2009
Kapelle an der Stadtmauer von Kotor. Montenegro

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07.05.2009
Beste Lage zum campieren im Olivenhain bei Petrovac. Montenegro

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06.05.2009
Auf der Passfahrt muss zwischendurch auch mal die Aussicht gewürdigt werden. Montenegro

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07.05.2009
Auf Bootstour am Shkoder-See bei Virpazar. Montenegro

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08.05.2009
Landschaft am Shkoder-See mit verschneiten albanischen Bergen im Hintergrund. Montenegro

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08.05.2009
Abendstimmung am Shkoder-See bei Virpazar. Montenegro

  • 05.05.2009 - Tagesstrecke: 100.42 Km
  • 06.05.2009 - Tagesstrecke: 68.15 Km
  • 07.05.2009 - Tagesstrecke: 27.88 Km
  • 08.05.2009 - Tagesstrecke: 13.49 Km
  • Total: 2'328.61 Km

Von Dubrovnik geht es direkt granatensteil den Berg hinauf. Der Küste folgend nähern wir uns der Grenze nach Montenegro (Crna Gora) und sind auf dieses Land sehr gespannt, da wir recht Unterschiedliches gehört haben. An der montenegrischen Grenzstation staut sich der Verkehr und wir reihen uns brav hinter die Blechkisten. Nach wenigen Minuten beginnt es zu regnen, da rollen wir frech an den Wartenden vorbei und beziehen unter dem Dach wieder Stellung. Dort werden wir natürlich sogleich von den Beamten entdecket, die uns als nächstes an den Schalter winken. Wir kriegen ganz unkompliziert einen hübschen Stempel in den Pass und weiter geht's.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Bucht von Kotor (Boka Kotorska) und können die gesamte Strecke durch die Bucht ohne Steigungen fahren. Da die Stadt Kotor über eine Tunnelverbindung erreichbar ist und es vor der Bucht eine Fährverbindung gibt, teilen wir die Strasse mit nur wenigen Konkurrenten. Landschaftlich erinnert die Gegend teilweise an den Wallensee in der Schweiz. Hübsche kleine Dörfer fügen sich in das Bild, ohne von Touristenburgen gestört zu werden.
In Kotor springt uns als erstes die bis zu 10m hohe Stadtmauer ins Auge. Sie windet sich ab Meereshöhe auf 260m ü. M. durch den steil abfallenden Fels und erinnert aus der Ferne beinahe etwas an die chinesische Mauer, nur dass sie lediglich 4-5km Länge misst. Kotor selbst ist stark durch Kroatien geprägt und wird häufig auch als kroatische Stadt bezeichnet. Die Altstadt zählt zum Inventar der UNESCO-Weltkulturerbe. Allgemein fällt uns auf, dass die gesamte Bucht von Kotor ungewöhnlich sauber und herausgeputzt ist.
In der Stadt finden wir nur teure Unterkünfte, weshalb wir aus der Stadt hinaus fahren und 5-10km weiter nach einem Unterschlupf suchen. An der ersten Adresse nennen sie uns einen relativ hohen Preis, als sie erfahren, dass wir aus der Schweiz kommen. Bereits der zweite Versuch war ein voller Erfolg. Die Familie ist so vom Fahrrad eingenommen, dass sie den Teil mit dem höheren Preis ganz vergessen. Leider sprechen sie nur ein paar wenige Worte englisch.

Kaum verlassen wir die Bucht von Kotor lässt die Ordentlichkeit deutlich nach, auch ziert beinahe jeden Meter Küste ein Betonbunker, wobei die Architektur wohl meist der Feder eines Amateurs entsprungen ist. Wir fragen uns ernsthaft, wer sein Urlaubsbudget für so einen Strandurlaub opfert. Obwohl wir dem Reiseführer entnehmen, dass in Montenegro Staus eine Rarität sind, ist praktisch die gesamte Küste eine einzige Baustelle. Alles muss noch vor dem Touristenansturm in den Sommermonaten saniert werden, was für uns aber nicht nur von Nachteil ist. Immer wieder fahren wir in eine dicht gedrängte Blechschlange, die sich an einer der Baustellen bildet. An einer Stelle warten wir an die 10min., bis wir des Wartens müde an den Autos, Lastwagen und Reisebussen vorbeiziehen. Nach ca. 2km erreichen wir die Baustelle. Die gesamte Strasse ist aufgerissen und riesige Laster mit Kies versperren das Durchkommen. Zum Glück ist das Rad schön schmal, so dass wir uns zwischen Baugruben und Maschinen hindurchdrängen können. Auf der anderen Seite haben wir über 10km die Strasse für uns alleine. Doch erst fahren wir an dem 3km langen Stau der anderen Seite vorüber. Erstaunlicherweise sind die Leute guter Dinge und feuern uns den Hügel hinauf an. Wir kommen uns vor wie bei einer Bergetappe der Tour de France.
Bei Petrovac ist auf unser Karte ein Campingplatz eingezeichnet, wobei Campingplätze in Montenegro oft nicht einfach zu identifizieren sind, denn sie unterscheiden sich vielfach nur unwesentlich von der Wiese nebenan. An der vermuteten Stelle befindet sich ein schöner, gemähter Olivenhain. Beim Wohnhaus nebenan treffen wir Urosch, einen 12 jährigen Jungen, der sich sehr für uns interessiert. Er gibt sich die grösste Mühe, wendet seinen ganzen Englischwortschatz an und managed uns professionell. Wir können auf der Wiese zelten, er bringt Wasser, will für uns ein Feuerchen machen und meint wir sollen vorsichtig sein, es habe Schlangen. Abends trifft sein älterer Bruder ein, der perfekt englisch spricht und uns einiges über Petrovac erzählen kann.
Innerhalb von 10 Jahren ist aus einem kleinen Fischerdorf eine typische Touristenstadt geworden. Richtig glücklich scheinen sie über die Entwicklung nicht zu sein. Dann muss er leider weiter zum Folkloretanz-Training.

Richtung Shkoder-See verlassen wir die Küste. Dafür müssen wir erst einmal gewaltig den Berg hinauf und gelangen dafür in eine wunderschöne Berglandschaft. Mit glühenden Bremsen erreichen wir Virpazar direkt am Shkoder-See (Skadarsko Jezero). Kaum sind wir in das überschauliche Dörfchen hinein gefahren, hält ein älteres Auto neben uns und ein noch etwas älterer Herr mit blauer Matrosenmütze spricht uns auf deutsch an. Ob wir nach eine Unterkunft suchen? Wir sollen doch zu ihm ins Hotel Pelikan kommen und streckt uns einen Flyer entgegen. Ja, auch campen könne man bei ihm. Tatächlich, er hat einen gratis Abstellplatz neben der Kläranlage für Zelte und Camper. Allerdings verpflichtet man sich mit dem Gratisplatz anstandshalber zur Teilnahme an einer seiner hoch gelobten Bootsfahrten auf dem See. Und diese schlägt ganz schön zu Buche.
Daneben gibt es auch hübsche Zimmer und ein Restaurant mit lokalen Fischspezialitäten, vor allem Karpfen. Beim Besuch des Restaurants gehört es zum Ritual, dass das hauseigene kleine Museum unter dem Dach, Fotoalbum und allerhand Informationen angesehen werden dürfen oder müssen.

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    Um von Virpazar nach Albanien zu gelangen, haben wir zwei Möglichkeiten. Wir entscheiden uns für die Flachlandvariante, denn die Andere wäre zwar ein x-Faches schöner, doch die Strecke führt durchs Bergland. Drei Tschechen, die eine Woche mit dem Fahrrad rund um den See unterwegs waren, haben sich über die Berg- und Talfahrt beschwert. Zudem wollen wir das Tretlager schonen.