2009.06.06-14 - Meteora (GR) - Thessaloniki (GR)

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06.06.2009
Griechisches Spezialgefährt der Marke Eigenbau. Griechenland

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06.06.2009
Fröhliche Altherren-Runde bei Pciloma. Griechenland

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06.06.2009
Allzweck Hammeltränke in den Bergen bei Krania. Griechenland

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06.06.2009
Perfekte Stelle zum Übernachten in den Bergen bei Krania. Griechenland

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07.06.2009
Morgenstimmung in den Bergen bei Krania mit den Spuren der Ziegen als Landschafts-Intensiv-Pfleger. Griechenland

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07.06.2009
Morgenstimmung in den Bergen bei Krania. Griechenland

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07.06.2009
Blick kurz vor Pithio auf den 2917m hohen Olympos. Griechenland

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07.06.2009
Schweisstreibende Passstrasse von Pithio nach Kokkinopilos. Griechenland

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07.06.2009
Für Griechenland ungewohnte Bergwälder auf der Strecke von Kokkinopilos nach Petra. Griechenland

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08.06.2009
Wolken am Olympos machen die Fahrt nach Petra zusätzlich angenehm. Griechenland

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08.06.2009
Blick in die Gipfel des Olympos. Griechenland

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11.06.2009
Nach den Bergen das totale Kontrastprogramm an der Küste bei Korinos. Griechenland

  • 06.06.2009 - Tagesstrecke: 73.79 Km
  • 07.06.2009 - Tagesstrecke: 71.21 Km
  • 08.06.2009 - Tagesstrecke: 56.48 Km
  • 09.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
  • 10.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
  • 11.06.2009 - Tagesstrecke: 35.37 Km
  • 12.06.2009 - Tagesstrecke: 7.02 Km
  • 13.06.2009 - Tagesstrecke: 0.00 Km
  • 14.06.2009 - Tagesstrecke: 61.78 Km
  • Total: 3'969.00 Km

Nach unserer Rechnung sollten wir nun gemütlich nach Thessaloniki fahren können, bis auch das Paket mit allen Pino-Ersatzteilen aus der Schweiz eintrifft. Also verabschieden wir uns von Bernhard, der seine Sachen ebenfalls zusammenpackt und in die entgegengesetzte Himmelsrichtung weiterzieht. Doch ehe wir den Campingplatz verlassen können, wollen noch ein paar Leute vorangekündigte Fotos von uns machen. Aus dem Ganzen wird ein regelrechtes Fotoshooting, denn je länger wir Rede und Antwort stehen, desto mehr Menschen finden sich mit einer Knipskiste ein. An diesem Morgen will es überhaupt nicht mehr enden. Kaum sind wir auf der Hauptstrasse, werden wir ununterbrochen angehupt, es rufen Leute am Strassenrand und andere fahren langsam an uns vorbei, damit sie aus dem Fenster mit dem Handy filmen können. Endlich auf kleineren Strassen halten wir am Strassenrand auf der Gegenfahrbahn, da kommt prompt ein dicker Polizei-Jeep angerollt und hält neben uns. Ohje, jetzt gibt's einen Anschiss auf griechisch, denken wir. Der junge Polizist spricht uns in sauberem Englisch an und will wissen, wie lange wir in Griechenland sind, woher, wohin, das Übliche. Er wünscht uns gute Reise und fährt weiter, was wir ihm gleich tun.
Ruhig rollen wir durch halboffene Landschaften in der Morgensonne, da überholt uns der Polizei-Jeep erneut, fährt mit Warnblinker ein wenig vor uns her und hält an geeigneter Stelle rechts. Da steht der Polizist von vorhin in voller Kampfmontur vor uns und stoppt und nach allen Regeln der Polizeikunst unsere Fahrt. Jetzt werden wir wohl verhaftet und eingelocht, geht es uns durch den Kopf. Statt der Knarre zückt er aber eine Plastiktüte und meint; 'some cake from my mother!' Wir müssen uns ernsthaft konzentrieren, um ob der komödienhaften Situation nicht laut lachen zu müssen. Dankend nehmen wir die Tüten mit den Servietten und dem in Alufolie eingepackten Kuchen dankend entgegen.
Die Strecke führt erneut durch entlegene Ziegenhochburgen, was der Landschaft deutlich anzusehen ist. Vor einer einsamen Kneipe am Strassenrand steht ein seltsames Gefährt. Es sieht ganz nach Marke Eigenbau aus und hat hinter der Einmannkabine eine grosse Bandsäge montiert. Wir halten an, um das Ding zu fotografieren, da brüllt und grölt es aus der Kneipe. Auf deutsch werden wir angehalten, uns dazu zu setzen. Es ist eine leicht angeheiterte Runde älterer Herren, die einen unschlagbaren Klamauk veranstalten. Einer spricht nicht schlecht deutsch und meint, dass fast alle am Tisch schon in Deutschland arbeiten waren und nun für den Ruhestand zurück nach Griechenland gekommen sind. Voller Stolz reichen sie uns ein Stück von ihrem Hammel. Das gute Stück sieht erstens reichlich fettig aus, zweitens als sei es bereits einmal durch einen Karnivorenmagen gegangen - und es schmeckt auch so. Der Hammel stinkt derartig, dass sich unsere ohnehin Vegi-Mägen beinahe winden und drehen. Nach etwa einer Stunde lassen wir die Herren mit Hammel und Ouzo zurück .
Es ist Wochenende, wobei selbst in der nächsten grösseren Stadt Elassona alle Geschäfte geschlossen haben. Mit knurrendem Magen fahren wir auf dicht befahrener Strasse in der brütenden Hitze Richtung Olympos. Es ist derart heiss und wir haben nur noch Fressen im Kopf, dass ich die Steinschrecke am Strassenrand nicht einmal fotografiere! (das ärgert mich inzwischen aber reichlich). Einige Ortschaften weiter finden wir in einem Kaffee etwas Brot und ein Restaurant, in dem wir uns einen griechischen Salat leisten. Der Chef lädt uns an seinen Tisch ein und spendiert eine Runde, dann erhalten wir eine kleine Lektion in griechischer Geschichte und wo wir überall unbedingt hin müssten. Plötzlich organisiert er einen perfekt deutsch sprechenden Herrn aus Köln, der einiges übersetzt und uns erklärt, dass heute gerade Europawahlen seien und deshalb alles geschlossen sei, dass sich hier aber niemand ernstlich dafür interessiere - die Politiker seien doch eh alle korrupt!
Irgendwann ist fertig mit schöner Ebene, der Bergfuss des höchsten Berges in Griechenland der Olympos steht uns im Weg. Die Strecke, die wir am Berg zurücklegen, steht in keinem Verhältnis zum Schweiss, der an uns in Strömen herunter rinnt. Endlich erreichen wir das letzte kleine Dorf Kokkinopilos. In der Kneipe am Dorfrand brüllen uns einige Jungs zu, wir sollen doch was trinken kommen. Wir sind unschlüssig, wenn dass eine betrunkene Runde Halbschlauer ist, dann können wir gerne darauf verzichten und eigentlich sind wir nach der Passfahrt auch nicht gerade in sehr kommunikativer Stimmung. Wir wagen uns aber dochnäher und kommen mit einem Griechen, der in Deutschland geboren ist, ins Gespräch. Schlussendlich haben wir nicht nur einiges über das Gebiet und das Dorf erfahren, sondern auch noch bestes Essen spendiert bekommen. Das Dorf verlassen wir auf einer kleinen Schotterpiste Richtung Petra. Die Strecke ist absolut traumhaft. Nur Wälder, Ruhe, ein paar Quellen und hie und da einige Kühe. Hier könnten wir gut die Tage zubringen, wenn wir doch nur genügend Futter dabei hätten. Nur, vor der Auffahrt zum Olymp haben wir endlich eine grossen Wage gefunden, auf der wir unser Mobil mal wiegen konnten. Aus psychologischer Sicht war das denkbar schlecht. Alles in allem, also mit uns, brachten wir stolze 240kg auf die Wage.
Nur zu schnell sind wir wieder im griechischen Verkehrschaos, dem Staub und Gestank der grossen Strassen. An der Küste bei Korinos beziehen wir auf einem echt griechischen Campingplatz für ein paar Tage Quartier, denn eigentlich sind wir etwas am Zeit totschlagen, bis das mit den Ersatzteilen aus der Schweiz klappt und wir nicht zu viel Zeit im teueren Thessaloniki verbringen müssen. Da der Strand ausser Massentouristen nicht viel zu bieten hat und die Umgebung vor allem von Feriensiedlungen geprägt ist, verbringen wir viel Zeit mit Faulenzen. Wäre da nicht unsere rabiate alte Nachbarin, die uns das Leben erklärt, lauthals wettert, wenn wir erst spät Abends essen und meint, wir müssten früher essen, solange es hell ist. Jaja, mit der wollen wir es auf keinen Fall verscherzen, wir essen nun solange es noch hell ist. Der Campingplatz gefällt uns nicht sonderlich. Weniger wegen unserer Nachbarin, solange wir der nicht Widersprechen, läuft alles prima, mehr weil uns der Massentourismus mit einem Hauch von Ballermann nicht wirklich zusagt. Etwas nördlich ist auf unserer Karte bei Methoni noch ein Zeltplatz eingezeichnet. Doch als wir dort ankommen, wollen wir erst wieder zurückfahren, denn der ist zwar ruhiger sonst aber eigentlich vor allem teuer. Zurück geht aber nicht, denn wir hatten von der Nachbarin zum Abschied ein Tellerset erhalten, da sie meinte, wir könnten doch nicht aus den Töpfen essen. Diese haben wir aber zwischenzeitlich entsorgt, wenn wir nun nicht aus den Tellern futtern, wäre wohl der Teufel los. Also bleiben wir. Immerhin gibt es entlang des alten Bahngleises ein paar sehr hübsche Heuschrecken.
Wir wollen am Sonntag nach Thessaloniki fahren, um uns vor dem Reparaturstress am Fahrrad in der Stadt ein wenig umzusehen. Um da hin zu kommen, bleibt uns nichts anderes übrig, als mit dem Fahrrad auf die griechische Autobahn auszuweichen. Es sei denn, wir wollten einen Umweg von ca. 100km in Kauf nehmen. Zögerlich fahren wir in die Auffahrt hinauf und mustern die Strasse erst ein Weilchen, bevor wir definitiv hochfahren. Nach ein paar Kilometern haben wir uns an den Pannenstreifen gewöhnt und sind mit der Strasse ganz zufrieden. Ja, es ist fast angenehmer als auf den normalen grösseren Strassen. An der Mautstation werden wir einfach aktiv nicht gesehen und selbst die Polizei grinst höchstens, wenn sie uns sieht. Noch selten haben wir die gut 50km nach Thessaloniki so schnell abgespult.

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    Unser Problem, an der Küste gibt es nur die Autobahn, die wir aber auf jeden Fall meiden wollen. Obwohl uns alle Griechen versichern, dass man mit dem Fahrrad sehr gut auf dem Pannenstreifen fahren kann. Also suchen wir einen Weg zwischen Plantagenwäldern und Getreidefeldern hindurch und landen dabei immer wieder an den Auffahrten zur Autobahn. Doch finden wir stets einen staubigen Schleichweg der weiter führt.

  • 2009.06.15-24 - Thessaloniki (GR)
    2009.06.15-24 - Thessaloniki (GR)

    Die Firma Hasebikes zeigte sich sehr hilfsbereit und hat uns alle gewünschten Teile zum Einkaufspreis in die Schweiz zugestellt, da wir von dort noch weitere Sachen verschicken wollen. Meine Geschwister Johannes und Elisabeth haben alles gesammelt und bei DHL als Express-Paket aufgegeben, dies sollte am Montag 15.06.2009 in Thessaloniki eintreffen.