28.08.2004 - Lettland/Litauen

Unterwegs Erklaerungen Zum Weg
28.08.2004
Hilfsbereite Letten bei Kalēti helfen uns gerne weiter. Wir verstehen weder Lettisch noch Russisch, da muss schon mal zu klarer Körpersprache gegriffen werden. Lettland
David Voll Karacho
28.08.2004
Nach den Ausführungen der beiden Letten bei Kalēti wissen wir genau wos lang geht. Lettland
2004.08.28 14 59 58 Baltikum Tour
28.08.2004
Da gerät auch mal ein Vierbeiner etwas aus dem Häuschen! Lettland
2004.08.28 13 21 12 Baltikum Tour
28.08.2004
Auf direktem Weg Richtung litauische Grenze. Hier bei Ozoli. Lettland
Unterwegs Nach Platellai Pferd Und Wagen
28.08.2004
Kaum in Litauen kommt der grosse Regen. Unterwegs Richtung Platellai. Litauen
Unterwegs Nach Platellai Regen Regen
28.08.2004
Durch und durch nass kommen wir in Platellai an. Litauen

  • Tagesstrecke: 77 Km

Das Wetter will und will einfach nicht besser werden, der Herbst steht spürbar vor der Tür. Trotzdem müssen wir Richtung litauische Grenze aufbrechen.
Auf der Fahrt durch die kleinen Dörfer erleben wir immer wieder die witzigsten Begegnungen. Die Leute sind stets freundlich und grüssen mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Andere wiederum fragen erst nach unserem Weg, wie die beiden Letten in Kalēti, und geben dann lange und ebenso detaillierte Beschreibungen und Erklärungen dazu ab. Erst auf Russisch, dann auf Lettisch und wenn dies auch nichts nützt, mit Händen und Füssen und einer Mixtur aus allen nur erdenklichen Sprachfetzen. Alles untermalt mit einer zeitweise beinahe bedrohlichen Gestik. Auch wenn die Männer meistens angetrunken sind, oder zumindest eine gewaltige Bier-Fahne verbreiten, wurden wir immer freundlich und mit Interesse behandelt, auch wenn die Gesichter manchmal gar nicht danach aussahen.

Die Grenzen zwischen den baltischen Staaten sind schon annähernd Geschichte - leider. Der Grenzübertritt war noch vor wenigen Jahren immer ein riesen Spektakel, für das man schon etwas Zeit und Geduld mitbringen musste. Heute geht das ohne Wartezeit, ohne Stempel und ohne dass der Grenzbeamte vor einem salutiert. Ein kurzer Blick in die Papiere genügt und die Reise kann weiter gehen.

Vor Salantai holen uns immer wieder kräftige Regenschauer ein. Als wir bemerken, dass wir bei dem Gegenwind und den andauernden Stopps nicht vom Fleck kommen, entschliessen wir uns, auf Teufel komm raus, durch den Regen zu pedalen. Bereits als wir in Salantai Richtung Platellai und Zemaitijos Nationalpark abbiegen, sind wir gut angefeuchtet. Weite Strecken fahren wir auf sandig, nasser Piste und der Regen legt noch einmal zu. Es ist zum verzweifeln, die Kleider kleben am Körper, sind schwer und kalt und dazu bietet der nasse Sandbelag zusätzlichen Widerstand. Auch die Ketten hören sich bereits wie ein echtes russisches Fahrrad an und leisten Widerstand. Wäre mir in Platellai aus dem Vorjahr nicht eine noble Unterkunft bekannt, hätten wir schon längst einen Unterschlupf gesucht, oder zumindest die Regenkleidung vollständig montiert. Es dunkelt um 19:00 Uhr bereits ein, als wir Platellei und die netten Hütten erreichen. Zum Glück gibt es dort eine unbenutzte Sauna, die wir als Trockenraum missbrauchen können.

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