27.08.2004 - Lettland

2004.08.27 11 12 28 Baltikum Tour
27.08.2004
Ups! Versehentlich landen wir auf dem Trainingscamp der lettischen Armee. Auch hier heisst es SBG (Suchen Bis Gefunden). Lettland
Liepaja Plattenbausiedlung
27.08.2004
Von den Russen für ihre Marineoffiziere erbaute Plattenbausiedlung in Liepāja. Lettland
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27.08.2004
Wider den Vermutungen haben diese Plattenbausiedlungen keinen Ghettochrakter. Hier in Liepāja. Lettland
Liepaja Orthodoxe Kirche Ansicht
27.08.2004
Die Orthodoxe Kathedrale St. Nikolaus in Liepāja. Lettland
2004.08.27 18 31 48 Baltikum Tour
27.08.2004
Südöstlich von Liepāja bei Bārta finden wir einen zerfallenen Campingplatz nach unserem Geschmack. Lettland
Campingplatz Bei Barta Wasserhahn
27.08.2004
Da hat einer ein paar Schrauben locker. David im Kampf mit dem defekten Wasserhahn auf dem Campingplatz bei Bārta. Lettland

  • Tagesstrecke: 77 Km

Am Morgen des 27.08.04 fahren wir wieder einmal etwas abseits auf einer Schotterpiste. Mit dem Ziel an den Strand zu gelangen, doch kein Weg führt uns dort hin. Stattdessen knattert plötzlich eine Salve unweit von uns durch den stillen Kiefernwald. "Die werden ja schon wissen, was sie tun!" beruhigen wir uns. Etwas weiter sichten wir den Verursacher der Geräusche. Die lettische Armee verbleit gerade einen wunderschönen Strand. Das erklärte auch die Plakate allenthalben, auf denen um junge Soldaten gebuhlt wurde. Auch in Liepāja treffen wir auf die üblichen Plattenbausiedlungen die in den Vororten der grösseren Industriestädte zu finden sind. Hier in Liepāja, der drittgrössten Stadt Lettlands wurden die Plattenbauten von der russischen Armee für deren Marineoffiziere errichtet. Die Stadt wurde geprägt von der starken Militärpräsenz rund um den Marinehafen. Selbst bis 1990 war die Stadt für Touristen gesperrt. Die Atmosphäre in den Innenhöfen der Siedlungen ist jedoch wider jeder Vermutung sehr angenehme und freundlich.
Schon etwas grotesk wirkt der Anblick der stolzen Orthodoxen Kathedrale St. Nikolaus, die durch einen hohen Zaun mitten zwischen den Plattenbauten wie auf einer Insel abgeriegelt ist. Der Bau geht auf das Geheiss des russischen Zaren Nikolaus II um 1903 zurück und steht im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kriegshafens. Während der Sowjetzeit wurde das Gotteshaus jedoch arg gebeutelt. Es diente als Disco und Kino oder wurde vom Kosmol-Klub zu Agitationsveranstaltungen genutzt. Nach der Unabhängigkeit wurde die Marienkathedrale der russischen Gemeinde übergeben, die das Gebäude seither wieder in Stand stellt.

Die traditionellen Campingplätze im Baltikum entsprechen meist nicht dem, was wir unter einem Campingplatz verstehen. Es sind Feriendörfer, welche von den Einheimischen während den Sommerferien bevölkert wurden und werden. Das Reisen in fremde Länder schien für viel Balten bis vor nicht all zu langer Zeit aus verschiedenen Gründen keine Option zu sein. Heute dienen die maroden Feriencamps am Wochenende zusätzlich als Partylocation der Jugend, bis die Dächer einstürzen. Solche Campingplätze sind immer eine Übernachtung wert, für 2-5.- SFr. kann hier genächtigt werden. An die sanitären Anlagen sind jedoch nicht all zu hohe Ansprüche zu stellen.

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