2007.07.26 - Ukraine

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26.07.2007
Bahnhof von Karpaty (Kарпати). Ukraine

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26.07.2007
Ukraineische Eisenbahn unweit von Karpaty (Kарпати). Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion übernahm die ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja den Betreib des Schienennetzes. Ukraine

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26.07.2007
Fussgängerzone im Zentrum von Mukacheve (Муkачеве). Ukraine

  • Tagesstrecke: 83 Km

Da wir nun ganz in der Nähe von Mukacheve (Муkачеве) sind und uns die Stadt als sehenswert empfohlen wurde, nehmen wir Kurs in diese Richtung. Die Fahrt ist sehr kurz. In Mukacheve (Муkачеве) empfängt uns erst mal wieder viel Verkehr. Die Autos und Lastwagen drängeln sich aneinander und auch an uns vorbei, so dass wir froh sind endlich in die Fussgängerzone abbiegen zu können. Was uns hier erwartet, ist eine herausgeputzte Altstadt mit einer grosszügigen Fussgängerzone zum flanieren.
Aufgrund der bewegten Geschichte verfügt die Stadt über eine ganze Palette an Namen in den verschiedenen Sprachen. Wie in Uzhorod wurde auch in Mukacheve mit dem Einmarsch der Wehrmacht im März 1944 praktisch die gesamte jüdischen Bevölkerung nach Auschwitz deportiert. Erst mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die Stadt, die davor zur ehemaligen Tschechoslovakei gehörte, der heutigen Ukraine zugeschlagen und erlebte in der Folge eine starke Industrialisierung.
Auf der Suche nach einem Hotel in der Innenstadt landen wir erst mal nur an ganz edlen 4 Sterne Adressen, die für unseren Geldbeutel doch etwas ruinös sind. Mit einem Stadtplan ausgerüstet, suchen wir etwas ausserhalb und finden eine etwas günstigere Variante von Hotel inmitten von heruntergekommenen Plattenbauten. Allerdings sind die Besitzer nicht sonderlich freundlich und knöpfen uns auch noch glatt 10 Hryvnja (± 1 €) für den Tandemstellplatz ab, der schliesslich aus einem schmalen Eckchen im Hinterhof neben der glänzenden Geschäftskarrosse bestand. Dass jemand einen Aufschlag auf das das Fahrrad erhebt, passiert uns das erste und letzte Mal auf unserer Fahrt.

Nach einem herzhaften Nickerchen rappeln wir uns wieder auf und erkunden die Stadt. Zuerst wollen wir die Burg Palanok aufsuchen, die auf einem Vulkankegel 68 Meter über der Stadt thront. Die Burg wurde unter ungarischer Herrschaft im 13. Jahrhundert erbaut und seither zu unterschiedlichen Zwecken benutz, vom Gefängnis, einer Kaserne über eine Landwirtschaftsschule, bis hin zum Museum, das sich heute mit der Geschichte der Burg und der Stadt befasst. Doch ausgerechnet dieser Tage werden die Gebälichkeiten renoviert, was heisst, wir müssen draussen bleiben. Immerhin bietet der Punkt eine herrliche Aussicht auf die Stadt.

In der Innenstadt gibt es viele verhältnismässig teuere Kaffees und Geschäfte. Eine Gruppe BMX-ler ist auch unterwegs und findet das Pino absolut "cool" was aber leider das einzige Englische Wort in ihrem Wortschatz ist.

Die Nacht in unserem Hotel wird zur Nervenprobe, da sich neben uns noch eine Unmenge Stechmücken heimlich eingemietet hat. Diese verfügen hier neben einem ausgeprägten Saugapparat über einen gewaltigen, geräuschvollen Motor, der uns kaum weggedämmert, immer wieder hoch fahren lässt. Florin ergeht sich in regelrechten Blutschlachten mit diesen mühsamen Zimmergenossen.

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